Was fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Uwe Johnson denken?
Die weite Landschaft Mecklenburgs mit ihren hohen Himmeln, Johnsons Roman „Mutmaßungen über Jacob“, Johnsons Schmerz über die deutsche Teilung.
Wie schätzen Sie die Bedeutung Uwe Johnsons und seines Werkes ein?
Johnson begeistert mich, weil seine Figuren und ihre Geschichten ein Zuhause haben, das sie ganz entschieden prägt: sprachlich wie mental, ihre Erinnerung wie ihre Gegenwart.
Welches Buch von Johnson muss man unbedingt gelesen haben?
Uwe Johnsons „Jahrestage“. Ich staune bis heute, wie Familiengeschichte bei Johnson Zeitgeschichte und Zeitgeschichte Familiengeschichte erzählt.
Warum gehört der Uwe-Johnson-Preis unbedingt in die deutsche Literaturlandschaft?
Sowohl beim Deutschland-Thema wie bei seiner literarischen Methode der Mutmaßungen ist Johnson für nachwachsende Schriftsteller eine Leitfigur. Durch den nach ihm benannten Literaturpreis lassen sich Nachfolge-Beziehungen aufdecken, die zu Johnson führen und zu den heutigen Preisträgern in seinem Namen.
Was wünschen Sie dem Preis?
Der Preis braucht Preisträger, die sich zu Johnson und seinem Werk bekennen. Dies nicht nur in ihrer Dankrede, sondern mindestens ihr weiteres halbes Schriftsteller-Leben.